Referenzsysteme

Theoretische Grundlagen

Modell des Quasigeoids und grafische Darstellung der Erde als Rotationsellipsoid

Durch die Einführung des neuen integrierten Raumbezugs 2016 existieren in Bayern ab 30.06.2017 mehrere Referenzsysteme (pdf, 15,3 kB) mit definierten Übergängen. Im Folgenden sind diese Systeme aufgeführt, zusätzliche Informationen erhalten Sie unter Bezugssysteme.


3D

Dreidimensionales Referenzsystem

Durch geozentrische, kartesische Koordinaten kann die Lage jedes Punktes im Raum geometrisch definiert werden. Durch Einführung eines erdähnlichen Projektionskörpers, des Ellipsoids, kann dieser Raumbezug auch in der Form Länge, Breite und "geometrische" Höhe über dem Ellipsoid angegeben werden.

ETRS89/DREF91 (R2016), "ETRS-Realisierung 2016", Status 489, EPSG 4936: Dreidimensionaler, deutschlandweit homogener Raumbezug des geodätischen Grundnetzes (GGN) und der SAPOS-Dienste, aktualisiert am 01.12.2016. Im Bereich weniger Millimeter identisch zu ETRS89/DREF91 (R2012), der vorherigen deutschlandweiten Aktualisierung.


Lage

Referenzsysteme

Die Position eines Punktes auf der gekrümmten Erdoberfläche kann innerhalb begrenzter Gebiete entlang eines Meridians durch "Abwicklung" in einem ebenen, kartesischen Koordinatensystem angegeben werden. Zur eindeutigen Definition der Position auf der Erdoberfläche gehört daher auch die Angabe des Bezugsmeridians ("Streifen", "Zone", Mittelmeridian).

ETRS89/DREF91 (R2016) UTM, "UTM32- bzw. UTM33-Koordinaten", EPSG 10289 und EPSG 10291: Lage-Projektion der dreidimensionalen ETRS89 Koordinaten. In Bayern werden zwei UTM-Zonen verwendet: UTM32 westlich und UTM33 östlich des 12°-Meridians. UTM-Koordinaten werden direkt aus den dreidimensionalen ETRS89-Koordinaten umgerechnet.

DHDN90, "Deutsches Hauptdreiecksnetz 1990", GK-Koordinaten, Status 120, EPSG 5678: Lagekoordinaten in der Gauß-Krüger-Projektion. In Bayern wird ausschließlich das GK 4 System (12° Mittelmeridian) verwendet. Das DHDN90 stellt ein eigenes Lagereferenzsystem dar und kann daher aus ETRS89/DREF91 (R2016) nur durch großräumige, gitterbasierte Transformationen (NTv2 Bayern 2011) oder kleinräumige, lokale Einpassungen umgeformt werden.


Höhen

Referenzsysteme

Alle gebräuchlichen Höhensysteme ("Physikalische Höhe") beruhen auf einer durch das Schwerefeld definierten Bezugsfläche, dem Geoid. Daher kann die geometrische Höhe des dreidimensionalen Referenzsystems nur durch gitterbasierte Quasigeoidmodelle oder kleinräumige Transformation zu physikalischen Höhen umgerechnet werden.

DHHN12, "Deutsches Haupthöhennetz 1912", Status 100, NN-Höhe, EPSG 7699: Normalorthometrisches Höhenreferenzsystem. Berechnung aus ETRS89/DREF91 (R2016) durch das bayerische Quasigeoidmodell NN Bayern 2007.

DHHN92, "Deutsches Haupthöhennetz 1992", Status 160, NHN-Höhe, "Normalhöhe", EPSG 5783: Normalhöhenreferenzsystem. Berechnung aus ETRS89/DREF91 (R2016) durch das bayerische Quasigeoidmodell NHN Bayern 2007.

DHHN2016, "Deutsches Haupthöhennetz 2016", Status 170, NHN-Höhe, „Normalhöhe 2016“, EPSG 7837: Normalhöhenreferenzsystem. Berechnung aus ETRS89/DREF91 (R2016) durch das deutschlandweite Quasigeoidmodell GCG2016 (BKG).


Schwere

Referenzsysteme

Die Höhenreferenzsysteme werden durch linienhaftes, geometrisches Nivellement bestimmt. Zur Korrektur der Einflüsse des Schwerefeldes auf das Nivellement und zur Modellierung des Geoids zwischen den Nivellementlinien wird die Schwere flächenhaft gemessen.

DHSN96, Deutsche Hauptschwerenetz 1996: Entlang der Linien des DHHN92 gemessene Relativschweremessungen, Grundlage des Normalhöhensystems DHHN92.

DHSN2016, Deutsche Hauptschwerenetz 2016: Absolutschweremessungen entlang den Linien des DHHN2016, ergänzt durch flächenhafte Relativschweremessungen in der gesamten Landesfläche. Grundlage des DHHN2016 und des GCG2016.

nach oben