Geschichte

Geschichte der Vermessung in Bayern

Frühjahr 1800: Während des Zweiten Koalitionskriegs zwischen Frankreich und Österreich ist Napoleon mit seinen Truppen in Bayern. Für seine Heerführung braucht er dringend „astronomisch und geographisch richtige Karten“. Kurfürst Max IV. Joseph, der spätere König Max I., greift die Idee auf und gründet 1801 das „Topographische Bureau“. So wird Bayern zum Vorreiter auf vermessungstechnischem Gebiet. Denn bis 1801 war noch kein Land systematisch vermessen worden.

Büste von Philipp Apian vor dem Haupteingang des LBDV in der Alexandrastraße in München

Historische Persönlichkeiten

Von Philipp Apian über Alois Senefelder bis zu Joseph Utzschneider: Herausragende Persönlichkeiten prägen die Geschichte der bayerischen Landesvermessung und Kartographie. Über Jahrhunderte hinweg haben sie die entscheidenden Impulse zur erfolgreichen Weiterentwicklung der Vermessung gegeben. Mit technischen Erfindungen, klugen Ideen zur Vereinfachung von Arbeitsprozessen und visionärem Weitblick haben sie den Weg in die heutige digitale Geodatenwelt gebahnt.

Denkmalgeschützter Steinkeller

Im Keller des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung lagern mehr als 26.600 Lithografiesteine mit den Ergebnissen der ersten flächendeckenden Grundstücksvermessung im 19. Jahrhundert. Es ist das größte Lithografiesteinarchiv der Welt. Die Steine wiegen ca. 1700 Tonnen. Bis ins 20. Jahrhundert dienten sie zur Herstellung von Karten. Das Lithografiesteinarchiv steht seit 1980 unter Denkmalschutz und ist im Rahmen von Führungen zu besichtigen.

Druckhistorische Werkstätte

Die Druckhistorische Werkstätte im Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung erinnert an die 1808 eingerichtete „Lithographische Anstalt“. In dieser ersten Landkartendruckerei arbeitete auch Alois Senefelder, der Erfinder des Lithografiesteindrucks. Die Werkstätte gibt einen Einblick in die Geschichte des Druckwesens – z. B. mit einer historischen Sternpresse.

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