Topographischer Atlas

100 originalgetreue Reproduktionen der Erstausgaben aus den Jahren 1812 - 1867 veranschaulichen das bayerische Königreich im Maßstab 1:50 000.


Bereits mit der Gründungsurkunde des Bayerischen Topographischen Bureaus vom 19. Juni 1801 nennt Kurfürst Maximilian IV. Josef (später König Max I.) die Herstellung einer "Charte des Baierischen Kreises“ als primäre Aufgabe. Im Jahre 1804, als bereits erste trigonometrische Bestimmungen und topographische Aufnahmen vorliegen, ordnet er die Herstellung des "Topographischen Atlas von Bayern" im Maßstab 1:50 000 an. Das gesamte Kartenwerk wird im Kupferstich ausgeführt und umfasst 112 Blätter, einschließlich der des Titelblattes, des Übersichtsblattes und der Blätter des damaligen rechtsrheinischen Bayern. Die Atlasblätter erscheinen zwischen 1812 und 1867 und geben das Königreich flächendeckend wieder.

 

Im Jahre 1812 legt das Topographische Bureau die ersten beiden Kartenblätter München und Wolfratshausen dem König Max I. vor. Dieser bekundet seine "allerhöchste Zufriedenheit" und ordnet den Gebrauch des Topgraphischen Atlas für sämtliche Dienststellen des Königreiches an. Die exakte wissenschaftliche Vermessung und die akribische topographische Neuerfassung der Landschaft fordern einen hohen zeitlichen und personellen Zeitaufwand.

Ab 1818 erscheint, bezogen auf jedes der Atlasblätter, als erläuternder Textteil ein sogenanntes Reperatorium. Hier werden die Namen aller Wohnorte aufgelistet, sowie Landschaften und verkehrstechnische Einrichtungen beschrieben. Geschichtliche Anmerkungen sind unter dem Begriff „Historische Merkwürdigkeiten“ zusammengesfasst. Das Festlegen von einheitlichen und verbindlichen Schreibweisen für alle Orts-, Gewässer und Landschaftsnamen erweist sich als sehr zeitintensiv und teilweise recht schwierig. Die Inhalte dieser Repertorien sind in digitaler Form erhältlich.

1867 liegt der komplette Topographische Atlas in seiner ersten Ausführung vor. Für die damalige Zeit gilt das Ergebnis als richtungsweisend und erhält hohe Anerkennung durch die Fachwelt. Anlässlich der Weltausstellung 1873 in Wien wird das Kartenwerk mit der großen Fortschrittsmedaille geehrt. In den Folgejahren wird der Topographische Atlas fortlaufend aktualisiert. Um eine bessere Handlichkeit zu erzielen, werden die Kartenblätter halbiert, und erscheinen künftig als sog. "Halbblätter-West" und "Halbblätter-Ost".

Kartenbezug

Gedruckte Reproduktionen

Die gedruckten Reproduktionen der Atlasblätter vom Königreich Bayern 1:50 000 beziehen Sie über Biazza OHG:
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Fax: 089/235005-23

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Rasterdaten

Als Rasterdaten erhalten Sie historische Atlasblätter vom Königreich Bayern 1:50 000 ausschließlich am Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung:
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Text-Inhalte in digitaler Form

Text-Inhalte aus den historischen Repertorien können Sie ebenfalls in digitaler Form am Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung anfordern:
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Tel.: 089/2129-1111
Fax: 089/2129-1113

Preis

17,90 € je Kartenblatt, einfarbig, Format 83 cm x 53 cm

Technische Daten und Spezifikationen


Auflösung

Maßstab 1:50 000 (2 cm in der Karte ≙ 1 km in der Natur)


Dargestellte Fläche

Rechteckiges Kartenbild von 80 cm x 50 cm ≙ 40 km x 25 km in der Natur


Koordinatensystem

Geografische Koordinaten; Erdellipsoid von Laplace; Bonne'sche unechte Kegelabbildung mit längentreuen, konzentrischen Breitenkreisbildern; Kegelmantel berührt das Erdellipsoid entlang des 49°-Breitenkreises; Hauptmeridian ≙ bayerischer Nullmeridian führt durch die alte Münchener Sternwarte


Allgemeine Merkmale

Erstes flächendeckendes Kartenwerk Bayerns der Neuzeit; detaillierte Wiedergabe der Topographie mit Geländedarstellung durch Schraffen;
Inhalt der handgezeichneten Positionsblätter 1:25 000 wird verkleinert; hieraus entstehen durch farbige Handzeichnung auf Karton sog. "Stichvorlagen 1:50 000" für die Kupferstecher; Fortlaufende Nummer von Nordwesten bis Südosten + Name


Entstehung

Veröffentlichung der Erstausgaben von 1812 bis 1867


Bezeichnung

Fortlaufende Nummern von Nordwesten bis Südosten; Name


Reproduktionsformen

Einfarbige Drucke als originalgetreue Reproduktionen
Rasterdaten (Format tif, 300dpi)


Ursprüngliche Verwendung

Verwaltung, Wissenschaft, Militär


Aktuelle Verwendung

z.B. Historische Nachforschungen, Heimat- und Ortsgeschichte, Geschenk, Wandschmuck


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