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Erschienen am: 03.07.2023

Nur noch im Luftbild sichtbar:

Die Ost-West-Friedenskirche im Olympiapark

Ost-West-Friedenskirche im Olympiapark, 2022

Eine Münchner Sehenswürdigkeit mit bewegter Geschichte fiel in der Nacht vom 10. auf den 11. Juni 2023 den Flammen zum Opfer. Die Ost-West-Friedenskirche, die zu den Wahrzeichen des Olympiaparks zählte, ist nur noch in Luftbildern zu sehen.

Die Kirche wurde in den 50er Jahren von dem russischen Eremiten Timofei Wassiljewitsch Prochorow und dessen Frau Natascha ohne Baugenehmigung direkt neben einer ebenfalls selbst errichteten Wohnhütte auf dem Oberwiesenfeld gebaut. Eine Vision hatte den Eremiten bereits während des Zweiten Weltkriegs auf die lange Reise von Russland nach München geschickt, um dort ein Gotteshaus zu errichten. Als Baumaterial verwendete er den Trümmerschutt des Zweiten Weltkriegs. Die Kirche stand allen Christen offen, sie war keiner Konfession geweiht.

1972 sollte die Kirche den Olympischen Spielen weichen, doch Münchens Bürgerinnen und Bürger demonstrierten erfolgreich für ihren Erhalt. Daraufhin wurde das Olympiagelände weiter nördlich geplant.

2002 wurde die Stiftung Ost-West-Friedenskirche e.V. gegründet, die sich für den Erhalt und die Pflege des Geländes einsetzt. Nach Timofeis Tod 2004 im stolzen Alter von 110 Jahren wurde sein Wohnhaus zu einem Museum umgebaut.

Zahlreiche Politikerinnen und Politiker sowie Bürgerinnen und Bürger Münchens setzen sich seit dem Brand für den Wiederaufbau der Ost-West-Friedenskirche ein. So besteht die Hoffnung, dass dieses Wahrzeichen des Olympiaparks auch wieder in künftigen Luftbildern zu sehen ist.

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