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Erschienen am: 30.06.2021

Rundes Jubiläum

Vor 220 Jahren wurde das "Topographische Bureau" gegründet

Der Beginn der behördlichen Landesvermessung in Bayern fällt in die Zeit der Napoleonischen Kriege. Als der französische Feldherr mit seinen Truppen im Jahre 1800 München besetzte, musste er feststellen, dass kein geeignetes Kartenmaterial zur Durchsetzung seiner militärischen Ziele vorhanden war.

Es gab zwar zahlreiche Karten und Pläne, diese waren jedoch häufig ungenau und nur von lokaler Bedeutung. Dies war für ihn der Grund, die Anfertigung einer präzisen Karte von ganz Bayern in die Wege zu leiten. Deshalb wurde noch im gleichen Jahr die "Commission des Routes" gegründet. Doch als kurze Zeit später die französischen Truppen abzogen, konnte das begonnene Werk einer genauen und systematischen Karte Bayerns nicht wie geplant fertiggestellt werden.

Kurfürst Max IV. Joseph ergriff jedoch die Initiative und führte den Plan einer flächendeckenden und genauen Karte Bayerns weiter. Er bestimmte eine Kommission zur Ausarbeitung eines Organisationsplans für ein künftiges bayerisches "Topographische Bureau" und genehmigte schon kurze Zeit später am 19. Juni 1801 die Umsetzung.

Mit der Gründung des "Topographischen Bureaus" gab er den Startschuss für die institutionalisierte bayerische Landesvermessung, deren Leistungen schon nach kurzer Zeit in ganz Europa einen hervorragenden Ruf genossen. Der Auftrag des "Topographischen Bureaus", eine "vollständige, astronomisch- und topographisch richtige Charte" des Königreichs Bayern zu erarbeiten, war 1867 mit der Fertigstellung des "Topographischen Atlas des Königreiches Bayern" erfolgreich erfüllt.

Das "Topographische Bureau" hatte jedoch weiter Bestand. Zwar wechselten die Behördenbezeichnungen, aber die Aufgaben wurden kontinuierlich erneuert und fortgesetzt. 1930 wurde das "Topographische Bureau" mit dem damaligen "Bayerischen Landesvermessungsamt" zusammengelegt. Eine Verbindung, die bis heute Bestand hat. Nur der Name der Behörde hat sich über die Jahrzehnte hinweg immer wieder verändert. Durch neu hinzu gekommene Aufgabenbereiche heißt die ehemalige Landesvermessungsbehörde jetzt seit 2014 "Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung".