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Erschienen am: 12.11.2012

„Ein Stück erlebte bayerische Geschichte“: 200 Jahre amtliche Topographische Karten

1812 legte das Topographische Bureau König Max I. Joseph das erste Kartenblatt der Region um München für den Topographischen Atlas von Bayern vor. Dieses Ereignis gilt als die Geburtsstunde der heute unverzichtbaren amtlichen Topographischen Karten, die von der Bayerischen Vermessungsverwaltung herausgegeben werden.

Das Staatsministerium der Finanzen hat an die Ursprünge der amtlichen Kartographie erinnert und mit einem Festakt „200 Jahre amtliche Topographische Karten in Bayern“ gefeiert. Nach der Begrüßung der rund 170 geladenen Festgäste im Max-Joseph-Saal der Residenz in München durch den Präsidenten des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation, Dr. Klement Aringer, stellte der bayerische Staatsminister der Finanzen Dr. Markus Söder in seiner Festansprache die Bedeutung der Landesvermessung im politischen Kontext in den Vordergrund. Der Minister betonte, dass in Zeiten von Navigationsgeräten und Google Maps die guten alten Landkarten zwar fast ein bisschen in Vergessenheit geraten zu scheinen, die digitalen Daten der Bayerischen Vermessungsverwaltung aber eine enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung hätten. Vermesser seien schon immer Pioniere und Entdecker gewesen. Dass die Zugspitze im Jahr 1820 vom Topographen Josef Naus im Rahmen der Vermessungsarbeiten zur Geländeaufnahme erstmals bestiegen wurde, belege dies eindrucksvoll. Der kürzlich fertiggestellte BayernAtlas sei ein mustergültiges Beispiel dafür, wie Topographie heute genutzt werden kann.

Im Anschluss an seine Festansprache überreichte Staatsminister Dr. Markus Söder einen Abdruck der Original-Kupferplatte des Blattes „München“ des Topographischen Atlas an S.K.H. Prinz Ludwig von Bayern, mehrfacher Urenkel von König Max I. Joseph.
Den Festvortrag „Die Vermessung einer Welt“ hielt Prof. Dr. Ferdinand Kramer vom Lehrstuhl für Bayerische Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte mit besonderer Berücksichtigung der Neuzeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Festvortrag erläuterte er die Landesvermessung aus den historischen Wurzeln heraus. Er verglich die Bedeutung der Neuvermessung Bayerns im beginnenden 19. Jahrhundert mit dem Fortschritt, den die politischen Veränderungen mit sich brachten.

Zwischen den Festrednern wurden jeweils Animationen zu den Themen „Karten bis 1812“, „Der Topographische Atlas“ und „BayernAtlas“ gezeigt. Die Ausstellung „200 Jahre amtliche Topographische Karten“ im Vorraum des Max-Joseph-Saals veranschaulichte die Entwicklung der Topographischen Karten von ihren Anfängen bis zur Gegenwart.

Nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Hobby-Historiker und Heimatforscher können ab sofort das historische Papierkartenwerk des Topographischen Atlas kostenlos im BayernAtlas betrachten.

Die gezeigten Filme zum herunterladen:
Karten bis 1812 (29 MB)
Der Topographische Atlas (10 MB)
BayernAtlas (30 MB)

Festakt 200 Jahre Topographischer Atlas

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